Normalerweise schreibe ich ja beim ersten Blogeintrag zu einem Schnitt nicht gleich eine Rezension, doch da ich im letzten Jahr tatsächlich zwei Fridas in Größe 62 genäht und als Geburtsgeschenk vergeben habe, sie es aber leider nicht hier auf den Blog geschafft haben und für Lütti jetzt auch nochmal zwei entstanden sind, werde ich Mal eine Ausnahme machen. Denn in der nächsten Zeit werden wohl erstmal keine mehr entstehen.
Vor der Rezension aber noch die Geschichte, warum ich gleich zwei Fridas genäht habe. Es liegt nämlich dieses Mal nicht an dem Mangel der Größe 62 in Lüttis Kleiderschrank, da hätte tatsächlich eine gereicht um diesen nun vollständig auszugleichen. Doch ist mir beim Werkeln zu später Stunde ein ziemlich blöder Fehler passiert, den ich erst am nächsten Tag entdeckte.
Ich machte mich also fröhlich an den Zuschnitt, war fleißig und auch bald fertig. Am nächsten Tag dann die Überraschung: ich hatte blöderweise zwei mal das Hinterteil zugeschnitten.
Zum Glück war gerade noch so viel von dem blauen Sweat übrig, dass es mit etwas Trickserei noch für zwei Hosenvorderteile langte.
Komplett gleich sollten sie dann aber nicht werden und so entschied ich mich entgegen meiner ersten Absicht, schnell mal eine Hose zu nähen für die diversen Verzierungen, die dieser Schnitt bietet. (Mehr dazu in der Rezension).
Schnittmuster Frida 2.0
ist ein Schnittmuster vom Milchmonster. Normalerweise handelt es sich hier um ein käuflich zu erwebendes Ebook, von dem es auch eine „Mama-Version“ gibt. Die drei kleinsten Größen (50-62) werden aber dankenswerterweise als Freebook zur Verfügung gestellt.
Größen:
Siehe oben.
Sieht das genähte Kleidungsstück wie auf dem Foto bzw. wie die technische Zeichnung aus?
Vergleicht selbst.
Bei dieser Hose habe ich mich genau an das Schnittmuster mit allen Einzelheiten gehalten und ich finde man erkennt, dass es eine typische Frida2.0 ist. Bei der ersten Version, die vielleicht einige von euch kennen sind die aufgesetzten Vordertaschen größer, bei der Version 2.0 wurden diese gekürzt. Eine gute Entscheidung, wie ich finde. So wirkt die Hose, wenn man alle Details verwenden will, nicht zu überladen.
Verständlichkeit der Anleitung:
Der Schnitt gilt als anfängergeeignet. Dem stimme ich zu. Es war eines meiner ersten Nähprojekte und ich bin wunderbar mit der Bildanleitung und dem Text dazu klar gekommen.
Daumen hoch und Daumen runter:
Hoch: Der Schnitt enthält bereits eine Nahtzugabe von 0,7 cm, was mir persönlich viel Arbeit erspart. Aber das ist wohl Geschmackssache. Super finde ich auch, dass man fast nichts zusammen kleben muss.
Womit wir dann schon beim Daumen
Runter: wären. Ich frage mich, warum der Schnitt für das Bauchbündchen nicht auch auf nur eine Seite getan wurde. Es ist nämlich so, dass es gut auf eine Seite gepasst hätte. Das wäre echt genial, weil dann alles so gehandhabt wäre und den ganzen Schnitt noch komfortabler machen würde.
Verwendeter Stoff:
Man kann eigentlich fast alle Stoffe verwenden. Ich habe schon Jersey, Baumwolle und jetzt Sweat vernäht und nie Probleme gehabt.
Für die Applikation und die Taschen würde einmal Cord (plus Baumwolle als Innenstoff ) und einmal Jersey verwendet.
Änderungen an dem Schnittmuster oder am Design:
Habe ich nur insofern vorgenommen, als dass ich bei der zweiten Hose das Bündchen aus einem Jersey genäht habe. Dabei ist dann darauf zu achten, dass man nicht mit dem Muster für die Bündchen arbeiten kann. Sonst passiert nämlich das hier:
Die Hose wird viel zu eng!
Ich habe den Stoff vom Bauchbündchen dann gerettet, indem ich es für die Bündchen an den Beinen verwendet habe. Zum Glück hatte ich die noch nicht zugeschnitten.
Für das neue Bauchbündchen habe ich dann den oberen Umfang der Hose gemessen und mit 0,8 multipliziert. Daraus ergab sich die Breite für das Jerseybündchen. Ich habe das ganze aufgerundet, so hatte ich gleich etwas Nahtzugabe.
Eine weitere Variation bei dieser Hose ist die Gesäßtasche. Diese habe ich lediglich appliziert, denn meine Nadel wollte partout nicht die beiden Lagen Jersey miteinander vereinen.
Da Babys nun wirklich keine Taschen brauchen, finde ich diese Lösung generell empfehlenswert. 😉
Welche Unterstützungen und Tutorials habe ich genützt:
Lediglich das Freebook. Das ist vollkommen ausreichend. Es wird sogar erklärt, wie man appliziert (woran ich mich nicht gehalten habe. Mir ist Vlisofix einfach zu teuer…) und wie man Bündchen annäht. Da bleiben glaube ich keine Fragen offen
Würdest ich das Schnittmuster nochmals nähen?
Ja, wenn ich dann mal wieder so kleine Klamotten brauche.
Fazit:
Ein variantenreiches Schnittmuster und ein sehr detailliertes Ebook. Die Frida ist immer ein super Geschenk oder ein nettes, kleines Nähprojekt für Zwischendurch.
Verlinkt mit: Creadienstag, Nähfrosch – kostenlose Schnittmuster, HoT, Kiddikram, Dienstagsdinge, Meertje, Made4girls